Der Hund begleitet den Menschen schon sehr lange als Sozialpartner. Diese Freundschaft hat viele Gemeinsamkeiten, aber auch wertvolle Unterschiede.
Der Therapiebegleithund kann Seelentröster, Türöffner oder einfach nur anwesend sein.
Ein wesentlicher Unterschied ist, dass der Hund immer im Hier und Jetzt lebt.
Eine wichtige Gemeinsamkeit ist, dass wir soziale Wesen sind, die sich körpersprachlich ausdrücken, ob wir davon wissen, oder nicht.
Das ergibt sich oft zufällig und ist nicht immer planbar, wie auch das Leben oft nicht planbar ist. Mit ihm als “Dritten” in der Therapie können wir verschiedene Perspektiven einnehmen, was uns bei unserem Weg helfen kann, über den Tellerrand hinaus zu blicken.
Hunde nehmen unsere seelischen Zustände auf so feine Art und Weise wahr, dass wir auch da viel von ihnen lernen können. Durch ihre feinen Sinne haben sie unsere Signale oft schon empfangen, lange bevor wir wissen, dass wir etwas senden. Diese Reaktionen können wir in der Therapie für uns nutzen, um genauer hinzusehen, wo und wie uns diese wunderbaren Tiere spiegeln.
In meiner Praxis ist mein Hund Flori vorerst nur anwesend. Ob und wie ein Kontakt zustande kommt, entscheiden Sie. Dennoch hat allein die Anwesenheit eines Tieres schon eine positive Wirkung. Ein Hund verstellt sich nicht. Er ist immer echt und authentisch. Wenn er Stimmungen aufnimmt, reagiert er unmittelbar. Ein erzogener Hund ist zwar an das menschliche Leben angepasst, reagiert dennoch aus seinem Sein heraus. Gemeint sind keine großen Reaktionen. Es sind eher die kleinen Signale, die er sendet. Die Stellung der Ohren, die Aufrichtung des Körpers, sein Blick und noch viele weitere feine, körpersprachliche Signale teilen uns mit, wie es dem Hund mit uns geht.
Die Vorteile eines Hundes in der Therapie
Die Anwesenheit eines Hundes in der Therapie kann verschiedene positive Wirkungen haben. Hier sind einige der bekanntesten Auswirkungen eines Hundes in therapeutischen Kontexten:
- Emotionale Unterstützung:
Hunde bieten bedingungslose Liebe und emotionale Unterstützung. Ihre Anwesenheit kann ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, was besonders wichtig ist, wenn es um die Bewältigung von Angst, Trauma oder Stress geht. - Stressreduktion:
Das Streicheln eines Hundes oder die Interaktion mit ihm kann die Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol reduzieren. Die beruhigende Wirkung von Hunden kann dazu beitragen, den Gesamtstresspegel zu senken. - Förderung von Kommunikation und sozialen Fähigkeiten:
Die Anwesenheit eines Hundes kann die Kommunikation und sozialen Fähigkeiten verbessern. Menschen neigen dazu, offener und entspannter zu sein, wenn ein Hund anwesend ist, was den therapeutischen Dialog fördern kann. - Stärkung der Beziehung und Vertrauensbildung:
Die Beziehung zwischen Therapeut, Klient und Hund kann dazu beitragen, ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit aufzubauen. Die loyalen Eigenschaften eines Hundes können dazu beitragen, eine positive und unterstützende therapeutische Allianz zu schaffen. - Förderung der körperlichen Aktivität:
Therapiehunde können dazu motivieren, sich zu bewegen und aktiv zu sein. Spaziergänge mit dem Hund oder das Spielen können die körperliche Aktivität fördern, was sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. - Achtsamkeit und Präsenz:
Die Interaktion mit einem Hund fördert Achtsamkeit und Präsenz im gegenwärtigen Moment. Hunde leben im Hier und Jetzt, und Menschen, die Zeit mit ihnen verbringen, neigen dazu, im Moment zu sein und sich weniger um Vergangenes oder Zukünftiges zu sorgen. - Angstbewältigung:
Menschen mit Angststörungen können von der Anwesenheit eines Hundes profitieren. Der Hund kann als beruhigender Faktor wirken und dabei helfen, Ängste zu mildern. - Motivation und positive Verstärkung:
Hunde reagieren gut auf positive Verstärkung. Dies kann motivierend wirken und die Menschen dazu motivieren, sich auf therapeutische Aktivitäten einzulassen und positive Verhaltensweisen zu fördern. - Verbesserung der Stimmung:
Die fröhliche und verspielte Natur von Hunden kann die Stimmung heben. Die Anwesenheit eines Hundes kann Freude und Lachen fördern, was einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit hat. - Einsatz in verschiedenen Therapiekontexten:
Hunde werden in einer Vielzahl von therapeutischen Kontexten eingesetzt, einschließlich der tiergestützten Therapie, der Ergotherapie, der Traumatherapie und vielem mehr. Ihre vielseitige Anwendbarkeit macht sie zu wertvollen Teammitgliedern in der therapeutischen Praxis.
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
Hildegard von Bingen
Bitte achten Sie gut auf sich bezüglich einer Allergie gegen Tierhaare oder Speichel.
Auch unter Einhaltung von strengen Hygieneregeln ist es nicht ausgeschlossen, dass Sie mit Tierhaaren und dem darauf befindlichen Speichel in meiner Praxis in Kontakt kommen. Das liegt in der Natur der Dinge. Sollten Sie Bedenken haben, melden Sie sich gerne bei mir und wir besprechen, ob eine Therapie in meiner Praxis für Sie sinnvoll ist oder ich Ihnen eine/n Kolleg*in empfehle.